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27 November 2016

Endlich Lohn!

Nach nunmehr zwei Monaten in Tokyo habe ich endlich meinen ersten Lohn erhalten. Viel länger hätte ich mit dem Ersparten wohl auch nicht mehr durchgehalten… Es scheint hier ziemlich üblich zu sein, den ersten Lohn erst im Folgemonat des Arbeitsbeginns zu erhalten. Die Auszahlung der Gehälter findet üblicherweise am 25. des Monats statt, und (normalerweise) nur für einen ganzen Monat an Arbeit. D.h. ich musste vom 3.10. (erster Arbeitstag) bis zum 2.11. arbeiten - also einen Monat - was mir am darauffolgenden 25. dann vergütet wurde.

Ich habe gehofft, den Nachmittag des 25igsten freinehmen zu können, damit ich gleich eine Gitarre kaufen kann. Aufgrund diverser Umstände verlief es auf der Arbeit aber nicht wie geplant. An dem Tag sollte nämlich ein Softwarerelease stattfinden, und ein Teil davon war nicht ganz funktionsfähig. Ich musste mich deshalb nochmal etwas in Geduld üben, und mein Vorhaben auf Sonntag verschieben.

Karate-Samstag

Samstags durfte ich mit den Leuten aus der Yokohama Uni nach Tamagawa fahren, wo wir gemeinsam mit dem Karate-Club der dortigen Universität trainierten. Der Lehrer des besagten Clubs, Nomoto-sensei, ist mit Kohata-sensei befreundet, und praktiziert ebenfalls Wado-ryu Karate. Ich war ziemlich beeindruckt von Nomoto-sensei’s Niveau, aber sein Training sagte mir nicht so ganz zu, was Kohata-sensei ebenfalls so zu sehen schien. Die erste Stunde des Karate-Trainings besteht grösstenteils aus Ausdauer- und Kraft-Training - was ich mag, aber eigentlich lieber nach oder ganz getrennt von Karate mache. Trotzdem verbrachte ich einen sehr lehrreichen und angenehmen Nachmittag in Tamagawa.

Abends konnte ich wieder mit Kohata-sensei zu seinem Dojo an der Yowajuku-Grundschule, wo ich im Kindertraining assistierte und dann wie gewohnt am Fortgeschrittenen-Training teilnahm. Die Korrekturen werde ich wieder in einem separaten Blogpost dokumentieren (für mich selbst, aber auch für Leute die sich gegebenenfalls dafür interessieren).

Neue Gitarre

Und dann endlich! Sonntagmorgen schleppte ich mich von Muskelkater geplagt nach Ochanomizu, wo es die sogenannte “Guitar-Street” gibt. Eine Strasse, die von Instrumentenhändlern nur so überquillt, und wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei primär um Gitarrenläden. Ich wundere mich, wie so viele grosse Shops gleich nebeneinander überleben können, aber wir sind ja in Tokyo. Wird schon irgendwie gehen, bei so vielen Menschen auf einem Haufen.

Ich habe mir natürlich schon im Voraus Gedanken gemacht, was für eine Gitarre ich gerne hätte. Am besten eine gebrauchte, da die ziemlich erschwinglich sind und die Qualität dementsprechend auch besser sein sollte, als für ein neues Instrument desselben Preissegments. Da ich nicht so wirklich ein Fan von Stratocastern bin und bisher meist ein Les Paul Modell von ESP’s Günstigmarke “Ltd” gespielt habe, liebäugelte ich mit einer Telecaster, am liebsten mit natural-finish (da sieht man das darunterliegende Holz, was ich sehr schön finde).

Bei Shimokura, dem ersten Laden, in den ich hineinstolperte, wurde ich dann auch gleich fündig und spielte das gute Stück Probe. Irgendwie fühlte sich das Griffbrett fremd an, es war mit zwar ein ganz passables Holz, aber aus einem mir unbekannten Grund haben viele Fender-Gitarren einen Glanz-Finish. Entweder über den gesamten Hals oder eben nur das Griffbrett… Auch wenn ich das Instrument sehr schön fand, wenn es sich nicht richtig anfühlt wohl doch lieber etwas anderes. Ich probierte also das nächste Telecaster aus, das mir zusagte - dieses Mal ebenfalls eine Gitarre von Fender Japan, aber in schwarz (nicht so ganz mein Geschmack vom Aussehen her). Der Ton sagte mir aber umso mehr zu, was ich von der vorherigen ebenfalls nicht behaupten konnte. Die Bespielbarkeit ist unter allen Gitarren, die ich bisher besass, mit Abstand die beste *_*

Gekauft!

Irgendwie lächerlich, dass sich eine Gitarre, für die ich etwa halb soviel bezahlt habe als für meine teuerste Gitarre sich so viel besser anfühlt… Ich bin sehr sehr glücklich mit meinem Kauf :-))

 TL62B-TX

Gemeinsam mit ein paar anderen Leuten aus dem Sharehouse trete ich damit am 17.12. an einer “Weihnachts”-Party auf, die in der Lounge im untersten Stock stattfindet. Jetzt fehlen mir noch ein paar Winterkleider (es wird kälter hier in Tokyo) und eine PS4, damit ich wieder mit Freunden aus der Schweiz spielen kann. Mein Leben ist schon bald wieder komplett ^_^

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