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9 November 2016

Tokyo Music Instruments Fair

Am Freitag, den 04.11., habe ich die Music Instruments Fair (東京楽器フェア) in Tokyo besucht. Die Veranstaltung fand im “Tokyo Big Sight”, Odaiba, statt und das Programm ist über 3 ganze Tage verteilt. Ich habe mein Wochenende auf Freitag / Samstag vorverlegt, damit ich die Messe mit etwas weniger Leuten geniessen kann. Schon ein wenig Luxus, ohne Probleme sein Wochenende verschieben zu können… (ich liebe meine Firma)

 Tokyo Big Sight Eingang

Gitarren überall!

Für Leute aus St. Gallen und Umgebung: Die Messe war etwa so gross wie 2 oder 3 OLMA Hallen, also doch eine ganz anständige Grösse :-) Gitarren - sowohl akkustische, als auch elektrische - waren mit Abstand am besten vertreten. Fast eine ganze Halle war mit Ständen von Herstellern aus aller Welt besetzt und von der Billig-Klampfe über Ukulenen (urgh…) bis zu Custom-made Gitarren war so ziemlich alles vertreten. An der ESP-Booth durfte man beim Fertigungsprozess von besagten Spezialanfertigungen (Custom-made) zusehen. Einige fertige Modelle wurden auch ausgestellt, die gab es in jeglichen Formen und Farben (siehe Bild).

 ESP Custom-Made Gitarren

Nicht-Gitarren

Nach all denn wunderschönen Gitarren-Modellen (die meisten leider nicht in meinem Preisrahmen) und etlichen Live-Performances professioneller Musiker, erreichte ich nach ein bisschen mehr als einer Stunde die zweite Halle. Das war dann eher ein Gemischtwarenladen. Ich wurde von Drums und Perkussionsinstrumenten begrüsst, und konnte an einem Stand ein Cajon ausprobieren. Auch wenn ich nicht gerade der Rhythmus-Profi bin, das machte erstaunlich viel Spass - und wäre sogar noch bezahlbar (so etwa 20’000 Yen).

Gleich neben den Drums befand sich die elektronische Musik-Abteilung… Schnell weiter.

Irgendwo waren dann Effekt-Pedale, Studio-Equipment und so. Schon eher wieder etwas für mich. Ich probierte ein paar Studio-Kopfhörer von audo technica aus (geil! aber wahrscheinlich auch sau teuer) und mir wurde eine Gitarre in die Hand gedrückt, damit ich einen Foot-Switch ausprobieren konnte. Auf Knopfdruck konnte damit der Verstärker gewechselt werden - ziemlich cool, aber nicht unbedingt was ich gerade brauchte. Ich durfte das Plektrum behalten und weiter gings.

Die restliche Hälfte der zweiten Halle war gefüllt mit klassischen Instrumenten. Trompeten, Saxophone, Klarinetten, Querflöten, Geigen….. In der Klavier-Ecke stolperte ich wieder über ein paar Live-Auftritte. Den ersten Auftritt, den ich verfolgte, war von einem jungen Japaner. Ich kann nicht genau festlegen, weshalb ich stehen geblieben bin, aber seine Art zu spielen war sehr leidenschaftlich und emotional und schien mir nicht so mechanisch, wie Auftritte von irgendwelchen Star-Pianisten… Sein zweites Stück, das ich mithören durfte, war “Unravel”, das Opening zum Anime “Tokyo Ghoul”. Wow! Als Arrangement für das Klavier noch viel besser als das Original (meiner Meinung nach). Der Ausflug hierhin hat sich für mich nur schon deswegen gelohnt!

Ocarinas! Endlich!

…und dann habe ich endlich die Ocarina Stände entdeckt!

Ich selber spiele zwar immer noch ziemlich schlecht, aber bin trotzdem fasziniert von dem Instrument. Umso mehr freut es mich, irgendwo auf Gleichgesinnte zu stossen und Darbietungen mitzuerleben. Hier in Japan scheint sich das Instrument grosser Beliebtheit zu erfreuen. Im Vergleich mit der Gitarre und anderen populären Instrumenten natürlich immer noch mickrig, aber dennoch - an der Messe gab es pro Tag 3 “Vorträge”, wo professionelle Musiker auch kleine Auftritte hatten.

 Ocarinas

Als wäre das nicht genug, habe ich dann auch noch Milt, ebenfalls ein professioneller (und meiner Meinung nach einer der besten) Ocarina Spieler, getroffen. Ein an seinem Stand beworbenes Produkt hat mich an seinen Stand gelockt (ein Aufsatz, der lautloses Üben der Ocarina ermöglicht, ohne die Tonhöhe zu verfälschen), worüber ich mich dann mit ihm unterhielt. Ich war gleich noch überraschter, dass eben dieser Milt ein völlig bodenständiger und unglaublich freundlicher Typ ist. Oft sind Leute mit solchem Talent etwas arrogant und/oder zu abgehoben, um sich mit dem gemeinen Fussvolk zu befassen… zumindest kommt mir das hin und wieder so vor.

Kurz bevor ich weiterzog, machte mich Milt auf sein Konzert etwas später an diesem Tag aufmerksam und lud mich herzlich dazu ein. Ich verbrachte die Zeit bis dahin mit dem Ausprobieren von Produkten diverser Hersteller und weiteren Live-Sessions aller möglichen Instrumenten, und begab mich schliesslich zu besagter Bühne. Milt trat alleine auf. Mit einer Loop-Station und Effektpedalen wurde der unscheinbare Japaner zu einer One-man Ocarina Band :-) Er demonstrierte und erläuterte zudem den Aufsatz, der gerade noch in Entwicklung ist. Allem Anschein nach investiert er viel Zeit darin, das bestmögliche Produkt für alle möglichen Ocarinas herzustellen, weshalb die Fertigstellung des Produktes noch bis voraussichtlich Januar nächsten Jahres dauern wird.

 Milt und ich

Damit endete mein Tag an der 東京楽器フェア dann, und ich brach auf für das Karate Training, wie jeden Freitag. Was für ein toller Tag!

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